Die erste Schulwoche hab ich jetzt hinter mir und muss sagen, dass es echt coole Fächer gibt, Französich mich allerdings wortwörtlich zum Heulen bringt.  Die erste Stunde war komplett überfordernd. Dass nur Französisch gesprochen wird, kenne ich bereits aus Deutschland, aber holla die Waldfee, es ist wirklich anders als das Französisch, welches in Frankreich gesprochen wird. Der Mix aus schnellem, undeutlich sprechen und dem Québecischen Dialekt, auch Quebecois genannt, hat das ganze nicht besser gemacht.  Ich habe kaum ein Wort verstanden und zu meiner Freude hat das WLAN natürlich genau dann nicht funktioniert, als ich es gebraucht hätte, um was nachzugucken, super.  Fächer wie Forensics hingegen sind mega. In Forensics geht es quasi darum, wie man ein Verbrechen aufklärt, also Spuren liest und einen Sinn aus dem ganzen macht. Psychologie ist auch mega.

 Generell kann man nochmal sagen, dass man hier einen 9-Tägigen Stundenplan und die erste Pause aus LIFT besteht, was quasi eine Pause ist, in welcher Lehrer einen zu sich ordern können um Stoff nachzuholen oder auch einfach um Hausaufgaben zu machen.

Die Leute hier an der Schule sind echt mega freundlich und offen und ich muss sagen, dass es etwas hat vor der Haustür vom Schulbus abgeholt zu werden. Und eins kann man sagen, die Leute haben ihre eigenen Plätze. Am zweiten Schultag haben Maria und ich uns ganz nach hinten gesetzt, was nicht die Plätze waren, an denen wir am Vortag saßen, ups. Fairerweise muss man sagen, dass wir auf den Plätzen, auf denen wir am Vortag saßen, ebenfalls besetzt waren. Es wurde sich auf jeden Fall darüber beschwert. Nicht bei uns, aber laut genug, dass wir es auch hören konnten. 

Schule im Generellen ist mega anstrengend, was wahrscheinlich auch einfach gewöhnungsbedürftig ist, da es einfach anders ist. Man hat seine Locker, man hat eigentlich nur eine richtige Pause und es ist ziemlich unübersichtlich, da zwar die Locker nach Französisch- und englischer Schule ausgestellt sind, die Klassenräume der Lehrer allerding komplett random vergeben wurden und man von Glück sprechen kann, wenn man den richtigen Raum findet.  Apropos Locker bzw eher die Schlösser dieser, ich mag diese Dinger nicht. Auch, wenn ich es nach langem Üben mittlerweile recht gut hinbekomme und es keine komplette Glückssache ist, sind diese Teile so eigen. 

Am Freitag war dann auch schon das Brome Fair, was unter den Leuten echt groß ist. Brome Fare ist quasi eine Mischung aus Jahrmarkt und Tierbesichtigung. Man kann dort Kühe gucken, Pferderennen besichtigen, sich an Fahrgeschäften vergnügen und an kleinen Ständen erfreuen.

Brome Fair geht von Freitag bis Montag, wobei Freitag eigentlich noch Schultag ist, allerdings niemand wirklich zur Schule geht.  

Wir sind am Nachmittag dorthin gefahren und ich muss sagen, dass es wirklich größer war, als ich es vermutet habe. Es hat dann auch nicht lange gedauert, bis wir die ersten Leute aus der Schule getroffen haben. Mit einer kleinen Gruppe, welche mit der Zeit immer weiter gewachsen ist, sind wir über das große Feld geschlendert, haben uns frische Limonade gekauft und die Fahrgeschäfte ausprobiert.  

Am Abend haben Maria, Lilli und ich dann Country Dance ausprobiert und auch, wenn wir echt keinen Plan hatten, was genau die Schritte waren, war es witzig es zu probieren.

Richtig schön war es dann, als es dunkel wurde und alles in bunten Lichtern stand. 

Um 22Uhr sind wir dann ungefähr nach Hause gefahren und auch, wenn es ein schöner Tag war, war es verdammt anstrengend. 

Random Fakten

• Es ist normal Milch in Tüten zu kaufen
• Das Wasser schmeckt extrem nach Chlor und es fühlt sich falsch an, sich nachm Pool damit abzuduschen
• Die Leute nenn mich hier ständig bei meinem Zweitnamen, der steht nicht umsonst an zweiter Stelle
• Kanadier sind tatsächlich sehr freundlich und entschuldigen sich für alles
• Wenn es irgendwo eine Warnmeldung gibt, wird diese direkt an alle Handys mit einem Ohrenbetäubenden Nachrichtenton angezeigt, auch wenn das Ereignis 8 Stunden entfernt ist

Samstag 03.09.2022