Freya
in
Canada

Waterloo, Quebec, Canada
45°20'09.9"N 72°32'07.8"W

Letzte Schultage und Skifahren

Am Dienstag musste es dann nachm Sport alles ganz fix gehen. Sprich wir wurden vom Bus abgeholt, dann gings schnell ans Essen und anschließend an dem Abwasch, damit alles fertig war, bevor Maire-Michèle aufgetaucht war. Wie waren gerade fertig, als sie dann auch schon durch die Tür hereingewirbelt ist. Das Treffen war besser als gedacht, sie hat ein paar Fragen gestellt, aber hauptsächlich mit meinen Gasteltern über das Leben geplaudert. Wir haben uns also komplett umsonst die Sorgen gemacht. Ich glaub das kam einfach daher, dass meine Gastfamilie schon länger Teil des Programms ist. 

Der Rest der Woche war, mit Ausnahme eines Englischtests, mega entspannt und bestand aus Hockey-Game gucken, Schwimmen und im Anschluss Marias Basketball-Spiel ansehen und White Elephant in englisch.

 White Elephant ist quasi so etwas wie Wichteln nur, dass man keinen Namen zieht. Dann werden nacheinander Namen gezogen und die gezogene Person darf sich ein Geschenk aussuchen, die nächste darf dann entscheiden, ob sie ein Geschenk “klauen” möchte oder selber eines aussuchen möchte. Es gab insgesamt 4 besonders begehrte Geschenke und es war sau witzig hin und her zu klauen. Irgendwann ging es dann um Tempo, was das ganze noch besser gemacht hat. Leider habe ich nicht meinen Favoriten bekommen, war aber trotzdem sehr zufrieden mit dem Hot-Chocolate Mix. 

Für Freitag war ein Schneesturm angekündigt und eins kann ich sagen, wir waren extrem aufgeregt. Nun ja, was es am Ende geworden? Kein Schneesturm. Es war mehr ein ruhiger Schneefall, der etwas erst während des Tages, eher am Abend, angefangen hat und dann über Nacht ging, so dass wir am Samstag nicht nur ein wenig, sondern eine Menge Schnee hatten. Grob geschätzt würde ich schon sagen 25 Zentimeter. Was macht man bei viel Schnee? Richtig, rausgehen und mitm Four Wheeler rumdüsen, was wir dann auch gemacht haben. Den Tag über hat es dann noch leicht weiter geschneit, während wir zu einem Familien Familien treffen gefahren sind, wo dass wirklich alle waren, wobei auch hier noch welche gefehlt haben sollen. Hui waren das viele Menschen, ein Minimum von 50. Maria und ich haben uns an die uns bekannten geheftet und nachdem wir uns einen Platz ausgesucht haben, haben wir uns auch direkt an dem Buffet bedient, zu welchem jeder etwas beigetragen hat. Ich liebe Buffets, einfach bombastisch. Auf jedem Platz gab es – ich glaube, dass die Dinger so heißen, habs extra gegoogelt –  Knallbonbons, welche wir auseinander gezogen haben. Bei mir war ein kleines Kartenspiel drin, womit wir später Kartenhäuser gebaut oder zumindest versucht haben. Außerdem war auch ein total witziger Witz zu finden, der lautet wie folgt: Was macht ein Weihnachtsbaum beim Barber? – Er brauchte einen Haarschnitt. 

Am Sonntag sind meine Gasteltern Kirche, wären sogar zur Englischen, danach dann aber zur Französischen, weshalb ich dankend abgelehnt habe. Der Tag war somit sehr entspannt, was mir auch zugute kam, da ich komplett fertig war. Maria und ich sind nach draußen und haben uns eine schöne Zeit im Schnee gemacht. Unsere Mission war eigentlich gewesen, einen Schneemann zu bauen, wozu der Schnee allerdings viel zu nicht klebrig genug war. Im Anschluss habe ich dann ein wenig meine Serie geguckt und nebenbei ein Haarband für Hannah gehäkelt, da sie am Montagabend schon nach Montreal gefahren ist, um dann Dienstag morgen den Flug nach Costa Rica zu bekommen. Gegen Ferien im Süden hätte ich generell auch nichts einzuwenden, find weiße Weihnachten wie im Bilderbuch, dann aber doch etwas verlockender. Ich hab mich dazu entschlossen gehabt, mich draußen im “Wintergarten” einzumummeln und ein wenig zu lesen und Gott war da kalt, so dass ich nach guten 20 Minuten mich doch lieber ins Wohnzimmer gepflanzt habe. Es ist halt kein richtiger Wintergarten aber irgendwie schon, keine Ahnung wie ich das erklären soll. 

Montag war quasi unser letzter Schultag, der eigentlich komplett unnötig war, da wir genau nichts gemacht haben. Forensics: Test und danach nh Folge Forensics Files; Mathe: Gesellschaftsspiele; Französisch: Theoretisch Aufgaben, die ich aber schon fertig hatte, weshalb ich dann einfach Grey’s Anatomy geguckt habe und zu guter letzt: Sport, wo wir Schlittschuh gefahren sind. Auch, wenn diese Schultage komplett unnötig sind, lieb ich sie. 

Dienstag/Gestern war dann der große Tag: Skitag. Uff war ich aufgeregt, aber eins kann ich sagen: Ich liebs, auch wenn mein Körper komplett steif ist und mir alles weh tut, vor allem mein Nacken. Es hat erstmal damit angefangen, dass wir locker 20 Minuten angestanden haben, um unsere Ausrüstung abzuholen, was in Ordnung ist. Mein Anprobieren der Skiboots haben sich meine Füße extrem eingeengt gefühlt, was sich mit der Zeit aber gelegt hat. Über das gehen in den Boots müssen wir gar nicht erst reden. Bruder wie?  Dann ging es für uns los mit Babysteps. Die erste Challenge war überhaupt erstmal, sich in die Skier einzuklicken, was aber doch ganz gut ging. Anschließend ging es darum, überhaupt voranzukommen. Aus diesem Grund sind wir auf ebener Fläche einfach hin und her gefahren. Nächster Step, war den kleinen Hügel seitwärts hoch zu gehen, so dass wir nicht runterrutschen, was uns dabei helfen sollte uns besser zu balancieren. Zu diesem Zeitpunkt dachte mir dann schon so Scheisse, meine Sprunggelenke, sorry für die Sprache, aber die haben mich wortwörtlich gekillt. Nun ja, was soll man machen? Richtig, ignorieren. Den kleinen Hügel seitwärts hochgewartschelt sollten wir dann runterfahren und dabei versuchen zu bremsen, was einfacher war als gedacht, zumindest auf dem kleinen Hügel.

Die zweite Challenge ging es auf ein Laufband, mit welchem wir nach oben auf den kleinen Hügel befördert wurden, um in Schlangenlinien runter zu cruisen, lief soweit ganz gut. Kommen wir zur wirklichen Challenge: Mit dem Lift nach oben auf den Berg, natürlich nicht den normalen, sondern den Beginner Berg. Huiuiui, also im Regulieren des Tempos bin ich eine echte Niete. Insgesamt bin ich den Tag 4 Mal hingeflogen. Der erste war ein Bauchklatscher in voller Pracht mit Jubel des Lifts. Was soll ich sagen, ich habs nicht geschafft zu bremsen und habs schon kommen sehen, wie ich direkt in den Baum reinfahre. Wieder aufgerappelt ging es dann recht friedlich weiter nach unten. Zweiter Versuch. Diesmal ist mir ein Snowboarder direkt vor die Füße gefahren, wodurch ich dann komplett gestresst war. Ich ging davon aus, wieder hinzufallen, weshalb ich diesmal lieber auf dem aller wertesten landen wollte und mich somit hingesetzt habe, in der Hoffnung stehenzubleiben. Fehlanzeige, ich bin also erstmal im Sitzen runtergefahren, ehe ich endlich zum Stehen gekommen bin. Das wars dann auch fürs erste mit dem Fallen während des Fahrens. In der Familien/Beginner Zone gab es noch eine weitere Strecke runter, welche allerdings ein gutes Stück steiler war, weshalb wir uns dazu entschieden haben, doch lieber die leichtere Strecke zu nehmen. Nun ja, zuerst ist Maria rückwärts in den Tiefschnee, während ich schon wieder nach oben bin, aber noch nicht wieder runterfahren wollte, allerdings schon dabei war runterzurutschen, weshalb ich mich an einem Baum festgehalten habe. Manchmal frage ich mich, was sich die Leute denken, die dort arbeiten. 

Nach ein Paar weiteren versuchen und auch der Meisterung der steileren Strecke haben Anna und ich es uns zum Ziel gemacht die normale Piste auszuprobieren, die, wie wir festgestellt haben, nicht nur ein bisschen länger und schwerer ist, als die der Beginner, sondern doch schon ein gewisses Maß an Erfahrung gut wäre, vor allem wenn man wie ich nicht besonders gut im bremsen ist. Bei dem Skilift angekommen hab ich eine Person gesehen, die so aussah wie unsere Lehrerin, mit dem Kopf geschüttelt und mit den Skistöcken rumgefuchtelt hat. Meine Interpretation? Eh Eh, nichts da, es ist euer erstes Mal Skifahren, ihr geht schön wieder zurück auf die Beginner Piste. Was wir gemacht haben? Uns in den Skilift gesetzt und die Fahrt nach oben war viel länger als die mit dem anderen Lift. Vom Fuße des Berges konnte man das Ende auf Grunde des Nebels nicht einmal sehen. Oben auf dem Berg angekommen, habe ich meine Entscheidung gewaltig hinterfragt und außerdem festgestellt, dass meine Haarspitzen gefroren waren. Wo wir dann aber schon oben waren: YOLO. So ging die Fahrt also los und es lässt sich sagen, dass der Schnee icy war und man viel schneller Speed aufgenommen hat. Gleichzeitig ist es aber auch deutlich witziger, solange man es kontrollieren kann. Anna ist in der ersten Kurve hingeflogen, da ich aber nicht bremsen konnte, habe ich hinter dieser gewartet und habe versucht, sie anzurufen, um zu wissen, ob sie okay ist, im Hinterkopf immer noch unsere fuchtelnde Lehrerin. Als sie dann nicht rangegangen ist, hat mich das schon gestresst. Irgendwann ist sie dann aber um die Ecke gekommen, was mich extrem erleichtert hat. Weiter ging es dann und zwischendurch hab ich dann kurzzeitig mit meinem Leben abgeschlossen, war dann aber doch froh, dass ich es irgendwie gemanaged habe, wieder langsamer zu werden. In einer echt miesen Kurve habe ich dann doch nen paar Purzelbäume gemacht und war froh, mir nichts gebrochen zu haben. Wieder aufgerappelt, haben Anna und ich ein paar andere von uns getroffen und sind zusammen runtergedüst. 

Das zweite Mal runterfahren lief schon etwas besser, bis zu dem Punkt wo ich mich ziemlich an der gleichen Stelle erneut hingelegt habe, direkt vor meiner Lehrerin, welche Ironie. Sie ist dann lachend auf mich zugekommen, woraus ich dann geschlossen habe, dass es nicht sie war, die mit den Stöckern rum gewedelt hat, ich weiss wirklich nicht wie sie heißen, auf englisch heißen die glaub ich Pools. Anyways, erneut unten angekommen, bin ich noch einmal den kleinen Berg runtergefahren, da uns für den großen leider nicht mehr genug Zeit geblieben ist, ich wäre echt gerne länger geblieben. Skisachen wieder zurückgegeben, ging es wieder zum Bus, wo ich schön erstmal Musik angemacht und vor mich hingedöst habe. Zurück in der Schule, haben wir auf unsere eigenen Busse gewartet und als wir zuhause waren, hatte ich einen Bärenhunger, weshalb es umso besser war, dass es Pasta, mein Leibgericht, gab. Den Abend haben wir mit Spielen ausklingen lassen. Heute war unser erster Ferientag, den ich ganz entspannt genommen habe, da ich mich echt nicht viel bewegen wollte, da wie gesagt mein kompletter Körper weh tut. Ich bin gespannt auf die nächsten Tage und wie Weihnachten hier aussieht. Man hört sich. 

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