Freya
in
Canada

Waterloo, Quebec, Canada
45°20'09.9"N 72°32'07.8"W

Get Together, Karneval und Quebec

Das Get together war tatsächlich besser als ich erwartet hatte. Dieses sollte nämlich draußen stattfinden. Aus diesem Grund haben wir uns alle schön warm angezogen, mein langer Mantel, Schneehose, Schneeschuhe, dicke Handschuhe und eine Mütze. Bevor ich hier nach Kanada gekommen bin, hatte ich den Blog von einem Mädchen gelesen, welches ebenfalls an dem Eastern Township Programm teilgenommen hat und ebenfalls auf Massey gegangen ist. Ab und zu gucke ich da immer noch ganz gerne rein und so auch an dem Samstag. Ich hatte mich daran erinnert, gelesen zu haben, dass ihre Gastfamilie ebenfalls ein Get together hatte mit Lagerfeuer hinten im Garten. Ich bin dann also durch ihre Blogeinträge gehuscht, bis ich auf ein Familienbild gestoßen bin und festgestellt habe, dass ihre Gastmutter eben die gute Freundin meiner Gastmutter ist, zu welcher wir am Abend fahren sollten. Ich habe meine Gastmutter dann darauf angesprochen, und sie hat es bestätigt. Ich find den Gedanken witzig, wie klein die Welt manchmal ist. 

Dort angekommen, habe ich mich direkt mit Marlies, der Gastschülerin der Gastgeber, zusammengetan. Sie ist zum 2ten Halbjahr hier nach Kanada gekommen, und wir haben uns das erste Mal so richtig unterhalten. Sie kommt aus Wien und unser Gesprächsthema Nummer 1 waren Wörter. Wusstet ihr, dass man anstelle von Quark, Topfen sagt? Ich nicht und ich finds absolut seltsam. Der Abend war angenehm, zwischendurch sind wir kurz reingegangen, um uns etwas aufzuwärmen. Eine Challenge war dann aber das Essen. Es gab Hot Dogs und Pizza, wobei die Pizza labberig war, was ein Problem darstellt, wenn man kein Besteck hat. Irgendwie haben wir es dann doch hinbekommen. Der einzige Nachteil war mein weißer Mantel, welcher dann nicht mehr ganz so weiss war. Den Fleck habe ich später aber zum Glück wieder rausbekommen. Genau aus diesem Grund hasse ich weiße Kleidung. Egal wie sehr man versucht, diese sauber zu halten, früher oder später wirds doch dreckig. Marlies hatte am tag zusammen mit ihren Gastgeschwistern eine Schneerutsche gebaut, die echt Spaß gemacht hat. Zum Abschluss des Abends gab es noch Gitarrenmusik und wir haben versucht, einen französischen Zungenbrecher zu lernen. Mit Erfolg. Der Abend war wirklich schön, und durch das Feuer auch nicht zu kalt. 

Die Woche war recht entspannt, klar gab es wie immer Tests zu schreiben, welche extrem nervig sind, aber nun ja, was soll man machen. Am Dienstag war Valentinstag und wir hatten die Chance zu heiraten. Die Chance haben Lilli und ich direkt genutzt und sind in der Mittagspause zum Ehepaar erklärt worden. Das ist etwas, was ich hier besonders mag: School Spirit.  Die Leute sind motiviert und man hat Schulaktivitäten. Das macht das Schulleben einfach automatisch besser. 

Mittwoch hatten wir auch nur den halben Tag Schule, da am Nachmittag das Career Fair stattgefunden hat. Wir wurden in kleine Gruppen aufgeteilt , wo ich mir Architektur und die sozialen Flügel angeschaut habe. Der beste Part war dann aber der “Kiosk”. Der Kiosk war einfach eine Art Bazar, wo wir rumgegangen sind und die Möglichkeit hatten, verschiedenes anzugucken. Unser Ziel hierbei war es, Gegenstände zu sammeln. Die verschiedenen Organisationen, Programme, etc. haben nämlich extrem viel kostenlosen Stuff gehabt. 

Donnerstag habe ich mir auch schon mein Outfit für den nächsten Tag rausgesucht. Am Freitag sollte nämlich der Karneval an unserer Schule stattfinden. Aufregend. Nun ja, dann bin ich also am Freitag aufgewacht, nur um herauszufinden, dass wir einen Snow-Day hatten. Ehrlich jetzt? Ich war kurz vorm Heulen. Ich guckte also aus dem Fenster, und da war nichts. Zumindest nichts, was sonst nicht da ist, Schnee ist ja hier nichts Neues. Es gibt so viele Tage, an denen ich mir einen Snow-Day wünschte, und an dem unpassendsten Tag haben wir dann einen. Super. Nun ja, nicht viel später wurde dann in einer Gruppe geschrieben, dass der Karneval auf Montag verschoben wurde. Es kam aber nichts Offizielles. Das ist ja was, was ich generell seltsam finde. Der einzige Weg herauszufinden, ob wir einen Snow-Day haben, ist über die Facebook Seite. Keine E-Mails von den Lehren. Nichts. Ich hab dann einfach mal gehofft, dass der wirklich auf den Montag verschoben wurde. Der Tag wurde dann mit Backen und damit verbracht zusammen mit Frido Minecraft zu spielen, wogegen ich auch nichts einzuwenden hatte. 

Der nächste Tag lief auch entspannt. Gegen 12 sind meine Gastschwester und ich rüber zu dem Bruder meiner Hostmom, um zu babysitten. Die Kinder haben sich in ihre Zimmer verkrümelt und der jüngste hat den größten Teil der Zeit geschlafen. Der Hund war der einzige, der Aufmerksamkeit brauchte. Star ist da so ein bisschen wie Lucy. Wir sitzen zusammen auf dem Boden, was macht Star? Richtig, einmal schön in die Mitte legen. Am Nachmittag ist Pams Bruder auch schon wieder nach Hause gekommen, so dass ich meinen langen Nachhauseweg angetreten habe. Deren Haus ist direkt neben unserem. Zuhause war ich dann erstmal alleine und habe mein Zimmer aufgeräumt, da am Abend Emaly und Lilli hier übernachtet haben. Das Planen der Übernachtung war zwar extrem chaotisch und sehr viel hin und her, aber zum Schluss hat doch alles funktioniert. Gegen 6 sind die beiden eingetrudelt und wir haben uns einen schönen Abend im Hottub gemacht und einfach übers Leben geplaudert. Am Sonntag haben wir zusammen gefrühstückt und zusammen vor uns hin gegammelt. 

Dann war es endlich soweit. Karneval. Ich lieeeebe Schulevents, vor allem wenn die ganze Schule dabei ist. Alles dekoriert und gute Laune. Am Morgen im Bus war ich kurz verunsichert, da es nichts offizielles gab, dass Karneval verschoben würde, und niemand in meinem Bus ein T-Shirt anhatte. Wir wurden zuvor in 4 Teams aufgeteilt: South, West, East und North. Ich war im Team East und wir hatten grüne Shirts. In der Schule angekommen, waren zum Glück doch einige mit farbigen T-Shirts unterwegs, was mich erleichtert hat. Im Gang haben wir eine Freundin getroffen, die Gesichtsfarbe hatte, was eine super Addition war. Der Tag bestand aus 2 Aktivitäten, welche wir zuvor gewählt haben, und einer Talentshow. Als erste Aktivität hatte ich Frisbee gewählt, was allerdings doch nicht stattgefunden hat. Die Aktivitätspunkte haben wir trotzdem bekommen, was super war, da wir erstens, wie gesagt, die Punkte bekommen haben und zweitens, da die Aktivität draußen gewesen wäre und es absolut zu kalt war. Anstelle des Frisbee-Werfens haben wir an einem “Selfie-Scavenger Hunt” teilgenommen und sind durch die komplette Schule gerannt. Das nervige hierbei war, dass der 4th Floor Plaza gesperrt war, was quasi der Verbindungspunkt allem ist. Du willst zu den Gyms? 4th Floor Plaza. Office? 4th Floor Plaza. Somit mussten wir jedes Mal den längeren Weg nehmen, was extrem nervig war. Wir haben es trotzdem geschafft und sind 2ter Platz geworden. Wir haben nämlich eine Aufgabe falsch gemacht, indem wir ein Foto mit einem Lehrer machen sollten, welcher weniger als 2 Jahre an der Schule ist. Das Foto, welches wir hatten, war mit, ich glaube, einer Sozialarbeiterin. Like C’mon. Anyways, wir sind trotzdem 2ter Platz geworden. Somit ging es weiter zur nächsten Aktivität, zu welcher ich Volleyball gewählt habe, was leider nicht so spaßig war, da wir 10 Leute waren. Ich verstehe schon, dass auch Leute, die sich nicht angemeldet haben, mitspielen, aber es ist einfach nicht so geil, wenn es zu viele sind.

In der Mittagspause gab es Hot Dogs for free und unsere Gruppe hat sich zur Aufgabe gemacht, die Karneval T- Shirts von allen unterschreiben zu lassen. Eine richtige Herausforderung, wenn man nur einen Edding hat, in einer Gruppe von 12 Menschen. Nach der Pause war es dann endlich so weit. Die Talentshow. Ich muss sagen, dass da echt gute Auftritte dabei waren und man konnte sehen, wie viel Arbeit dahinter steckte. Genau das hat mich extrem schlecht fühlen lassen. Wir, unsere Gruppe, waren nämlich auch Teil der Talentshow und haben eindeutig nicht so viel Arbeit in unsere Performance gesteckt. Naja, zumindest haben wir uns alle zusammen vor der Schule blamiert. Das Beste kommt immer zum Schluss und in diesem Fall waren wir das mit ‘Barbie Girl’. Wuhu. Wir hatten genau einmal vor unserem Auftritt geprobt und es hat alles super funktioniert. Bei unserem Auftritt hingegen nicht. Erster Versuch: Zu früh eingesetzt. Zweiter Versuch: Wieder zu früh eingesetzt. Wir haben es trotzdem irgendwie gemanaged, auch wenn ich keine Ahnung hab wie. 

Einen Platz auf dem Podest haben wir nicht erlangen können, es wars trotzdem Wert und hat unglaublich Spass gemacht. Nach der Talentshow ging es auch schon an die Auswertung und auch, wenn es bereits vorher klar gewesen war, haben wir offiziell gewonnen. Wir sind also alle auf die Bühne und haben laut “We are the Champions” gesungen. Super Moment. Leider war der Tag auch schon wieder viel zu schnell vorbei und der Rest der Woche war so gut, wie Schule eben sein kann, wobei wir am Mittwoch unseren letzten Schwimmwettkampf hatten und mal wieder nur zur ersten Stunde da waren. Wie blöd es doch ist Schule zu verpassen. Da wir 15 Punkte vorne lagen, hat unsere Lehrerin gesagt, dass wenn wir nicht disqualifiziert werden, der Banner so gut wie uns gehört. Wenn das nicht mal motivierend ist. Das Schwimm-Meeting hat also begonnen und wir wurden ein paar Mal disqualifiziert. Na toll. Was uns dann allerdings wieder glücklich gemacht hat, war, als BCS disqualifiziert wurde, diese ist nämlich die Schule auf dem 2ten Platz. Es war ein hin und her mit den Punkten, und welche Schule vorne lag, aber ich kann glücklich sagen, dass wir es geschafft und tatsächlich gewonnen haben. Ich habe so gut wie nicht dazu beigetragen, da ich kaum Punkte eingebracht habe, aber es war ein einzigartiges Erlebnis dabei gewesen zu sein. Unsere Schule hat den Banner das erste Mal seit 20 Jahren gewonnen. Woohoo. Unser Schwimmcoach ist leider im Urlaub, sodass ich die Gruppenbilder leider noch nicht habe 🙁 

Gerade haben wir endlich Märzferien und es fühlt sich gut an. Von Sonntag auf Montag ist meine Gastfamilie mit mir nach Quebec gefahren und die Altstadt ist echt schön. Wir sind am Morgen los und sind, in Quebec angekommen, erst einmal Frühstücken gegangen. Ich liebe Herzhafte Crepes. Im Anschluss haben wir bei einer Mall gehalten, in welcher ein kleiner Freizeitpark eingebaut ist. Die Achterbahn, mit welcher wir fahren wollten, war zu unserer Enttäuschung leider geschlossen. Weiter ging es in die Altstadt Quebecs. Unser Hotel war super gut gelegen, sodass wir nur 5 Minuten zur Burg brauchten. Mein persönlicher Favorit war die Rutsche, welche direkt zwischen der Burg und dem Fluss platziert ist. Generell gefällt mir der Häuser Style und, dass alles so nah beieinander liegt, zumindest in der Altstadt. Wusstet ihr, dass Quebec keine U Bahn hat? 

Durch die Straßen geschlendert haben wir BeaverTails probiert, was quasi frittierter Teig, mit süßem Topping ist, und einfach super schmeckt. Problem bei mir war, dass ich den mit Apfelmus gegessen habe und die Hälfte einfach runtergeflossen ist und es eine Kunst war, diesen nicht auf meine Jacke zu bekommen. Zum Aufwärmen sind wir zurück ins Hotel und haben uns einen gemütlichen Abend gemacht. 

Montag sind wir morgens in eine Bäckerei Frühstück gegangen und Mamma Mia, die hatten so viel Auswahl und es hat so gut geschmeckt. Danach sind wir auch schon aufgebrochen, um in den Valcartier Park zu fahren. Den Park kann man sich wie einen Wasserrutschenpark vorstellen, nur dass es keine Wasserrutschen, sondern Schneerutschen sind. Am Anfang war ich zwar nicht so überzeugt, aber wie es sich herausgestellt hat, wars es wert. Man hat einen quasi Luftmatratzen Ring bekommen, wenn man das so nennen kann, und man ist auf einem quasi Förderband nach oben auf den Hügel gekommen, auf welchem man dann auf die verschiedenen Rutschen gehen konnte. Es hat sau Spaß gemacht und als dann auch die “schwereren” Rutschen geöffnet wurden, war es noch besser. Der Tag war echt schön und sogar das Wetter hat mitgespielt. Mit der entsprechenden Kleidung und der Sonne, waren wir die ganze Zeit über warm. Gegen 4 sind wir auch schon wieder aufgebrochen, haben aber noch bei Costco gehalten, um etwas zu Essen, ehe wir uns auf den Nachhauseweg gemacht haben. 

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