Freya
in
Canada

Waterloo, Quebec, Canada
45°20'09.9"N 72°32'07.8"W

Fast ein Monat

Hallihallohallöchen

Mittlerweile bin ich fast einen ganzen Monat hier und auch, wenn ich am anfang so meine Befürchtungen hatte, hab ich mich schon ganz gut eingelebt und bin an dem Punkt angekommen, an welchem ich mich nicht in mein Zimmer zurückziehe, sondern auch im Wohnzimmer rumgammel.

Montag habe ich meine erste Englischarbeit geschrieben und etwas, was ich nie verstehen werde, ist, warum Lehrer schon vorher alles hochladen. Wir wussten bereits vor der Arbeit genau, was drankommen würde, durften einen “Spickzettel” mit rein nehmen und unser Chromebook nutzen. Was ist der Sinn dahinter? Das Ergebnis hab ich zwar noch nicht und ich kann es auch null einschätzen, was es geworden ist. Es kann sein, dass ich genau geschrieben habe, was er hören möchte oder komplett am Punkt vorbeigeschossen bin.

Am Dienstag hatten wir unser erstes offizielles Fußballspiel in Stanstead und eins kann ich sagen, wir waren nicht gerade zuversichtlich.

Nate, unser Coach, hat uns zwar gesagt, dass die Spielerinnen sehr respektvoll sein sollen, andere aus dem Team haben von so ziemlich dem Gegenteil erzählt.  Letztes Jahr wurde ein Mädchen aus dem Team so am Knie verletzt, dass sie operiert werden musste. Das gute an den Fußballspielen ist, dass man von der Schule befreit wird. Da man von Cowansville aus rund anderthalb Stunden braucht, saßen wir um 14:30 im Bus und ab ging die Post. Trotz der nicht vorhandenen Zuversicht war die Stimmung bombastisch. Senior zu sein hat den Vorteil, dass wir den hinteren Teil des Busses bekommen haben.  Vor Ort habe ich dann schnell meine Kontaktlinsen eingesetzt, ehe wir dann erstmal zum falschen Fußballfeld gelaufen sind.

Das Spiel begann dann schließlich um 16:30 und es lief besser als gedacht und in den ersten 3 Minuten fiel unser erstes und leider auch einziges Tor. Nicht allzu viel später hat das gegnerische Team einen Ausgleich erzielt und so ist es dann auch das Spiel über geblieben. In der zweiten Hälfte sollte ich auf einmal Forward, also Stürmer, spielen, was mich komplett überfordert hat, da ich keine Ahnung hatte, was genau ich machen muss bzw. darf. Das Gute war aber, dass ich mehr rennen konnte, was mir in der Defensive deutlich gefehlt hat. Die Spielerinnen Stansteds waren zwar nicht so schlimm, wie ich vermutet hatte, aber freundlich ist was anderes, weshalb ich ihnen die Gelbe Karte, welche sie zum Ende des Spieles ergattert haben, mehr als gegönnt habe.  Das Spiel hat also mit einem 1:1 geendet und ich muss sagen, dass das für unser erstes Spiel gar nicht mal so schlecht ist. Auf der Rückfahrt haben wir dann einen Halt beim Subway gemacht und haben auf der Weiterfahrt Musik gehört und laut mitgesungen.

Wisst ihr, was ich witzig finde? An den Tagen, an den man in der Schule ist, passiert nichts, aber wenn man einmal nicht da ist? Hui. So ging es mir mit Mathe am Dienstag/Mittwoch. Da ich die Stunde wegen des Spiels verpasst habe, musste ich natürlich den Stoff nachholen und ich weiss nicht wie, aber diese eine Unterrichtsstunde haben sie mehr gemacht als in den zuvor. Das hieß natürlich für mich: Mittwoch = Hausaufgaben Tag, yay. 

Im Gegensatz zu Deutschland, haben die Schulen hier zwar weniger Ferien, aber dafür mehr “Zwischendurch mal” Tage, was ich ganz angenehm finde, da man häufig nur eine 4-Tage Woche hat. Diesen Freitag hatten wir genau so einen Tag. Da ich unbedingt Fotos für meine Wand ausdrucken wollte und Pam ihre Halskette zur Reparatur bringen wollte, sind wir nach Granby gefahren.

Beim Walmart haben wir dann auch die fehlenden Zutaten gekauft, da Maria Mexikanisch kochen wollte. Zurück in Waterloo haben Maria und ich dann mit der Zubereitung angefangen (keine Ahnung, wie das Gericht hieß) und beim Probieren der Soße war dann auch schnell klar, dass diese extrem scharf war. Man hat es vorher schon beim Riechen in der Nase gespürt, aber als es dann zum Probieren ging, habe ich direkt nach der Milch gegriffen. Zu meiner Verteidigung, war auch Marias erste Reaktion „Fuck”. Fertig zubereitet mit viel Käse, Chicken und Sour Cream als Dipp ging es dann einigermaßen. Es hat verdammt gut geschmeckt. 

Heute sind wir dann zum Apple Picking nach Roxton Pond gefahren, was hier voll das große Ding ist. Was ich ganz cool fand, war, dass man viele verschiedene Sorten hatte und sich somit einmal komplett durchprobieren konnte. Auf dem Rückweg haben wir uns dann noch auf dem Weg angehalten, um ein Eis zu essen. Das normale Eis hier ist, im Gegensatz zu Deutschland, das Softeis. 

Zuhause war dann der nächste Zwischenstopp, ehe es dann weiter zum Bier Festival direkt vor Ort nach Waterloo ging. Da wir keinen Alkohol trinken dürfen und niemanden kennen, war es etwas langweilig, weshalb wir uns dann jeweils eine Portion Poutine gekauft haben. Ich muss gleich noch meine Ethik Hausaufgaben machen und für Contemp lernen, worauf ich echt gar keinen Bock habe, aber nun ja, da muss man wohl durch. Generell habe ich mir vorgenommen, dass mich meine Schulnoten, solange ich passe, nicht interessieren, da ich keine Lust auf Schulstress habe. Mein Ego kämpft zwar noch gut dagegen an, aber das wird es schon.

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