Freya
in
Canada

Waterloo, Quebec, Canada
45°20'09.9"N 72°32'07.8"W

Endlich Frühling

Die letzten 3 Wochen sind schon wieder schneller vorbei gegangen, als mir lieb war. Ehe ich mich versehen konnte, sind aus den noch verbleibenden Monaten zwei, beziehungsweise anderthalb Monate bis zum Prom, geworden. Als ich gestern morgen zur Schule gefahren bin, bekam ich auch schon die erste E-Mail meiner Organisation, in welcher stand, dass sich mein Auslandsjahr sich dem Ende zuneigt und man langsam schon mal anfangen sollte, die Fluginformationen regelmäßig zu überprüfen. Danke für die Erinnerung. 

In den letzten Wochen ist nicht so viel passiert. Wir haben Ostern gefeiert, Track&Field hat endlich begonnen, die Abschlussprüfungen beginnen innerhalb der nächsten 2 Wochen und ziehen sich hin bis zum Schuljahresende. 

Ostern war hier sehr entspannt. Am Samstag sind wir mit der Familie zusammengekommen und haben uns einen netten Abend mit Essen und Spielen gemacht. Ich weiss nicht wer, aber irgendjemand hat, ich will keine Hunde judgen, Fußhupen mitgebracht, welche, keine Ahnung was der offizielle Name ist, Nackthunde waren. Nacktkatzen nur als Hunde.  

Der Sonntag war entspannt. Meine Gasteltern waren am Vormittag in der Kirche und am Nachmittag sind wir zu Freunden gefahren. Was ich daran besonders gut fand, war, dass die dort alle englisch sprachig waren und ich mich auch super verständigen konnte. Der Nachmittag/Abend fand draußen mit einem Lagerfeuer statt. Hotdog-Brot und Würstchen wurden über diesem gegrillt und anschließend genossen. Die Kanadier haben hier zwei Arten von Hotdog Brot. Es gibt einmal die normalen, welche wir auch in Deutschland haben und dann aber welche, die quasi einfach Toast sind. Mega komisch, wenn ihr mich fragt. 

Am Montag sind meine Gasteltern zu einer Beerdigung, zu welcher ich auch hätte mitkommen können, dies aber dankend abgelehnt habe, weil mir das zu unangenehm gewesen wäre. Stattdessen habe ich mir einen entspannten Tag draußen gemacht. Das Wetter hier wird nämlich auch endlich wieder wärmer, was auch die Motivation deutlich nach oben treibt. Alles ist besser, wenn das Wetter besser ist, selbst Schule. Am Abend sind wir bei uns Zuhause zusammengekommen, da meine Gasteltern eine kleine Schnitzeljagd für uns zusammengestellt haben, bei welcher es am Ende eine Tüte mit Schoki gab.

Auch am Dienstag war schönes Wetter und da meine Gastschwester keine Schule hatte und nicht arbeiten musste, haben wir uns zusammen einen schönen Tag gemacht. 

Dann war es auch schon wieder so weit: Track and Field hat endlich begonnen. Ich habe wirklich so lange auf diesen Moment gewartet. Das erste Training ist immer am härtesten. Nicht nur, weil man aus der Übung ist, sondern einfach, weil unser Coach immer nochmal einen draufgelegt hat. Nicht nur, dass das Training anstrengend war, nein, wir hatten 27°C. Nicht, dass ich mich beklagen möchte, ich war begeistert, aber gleichzeitig war das auch so ein “Ernsthaft?” Moment. 

Das gute Wetter hielt noch bis zum Wochenende an. Was macht man, wenn man nach fast 6 Monaten endlich wieder die Sonne sieht? Sonnen. Genau das haben meine Gastschwester und ich auch gemacht. Am späten Nachmittag ist meine Gastmutter nach Hause gekommen. Diese hatte nämlich meinem Gastvater bei der Arbeit geholfen. Wie es sich herausgestellt hat, hat er seinen Autoschlüssel in das Auto meiner Gastmutter gelegt, so dass diese diesen mit nach Hause genommen hat. Kurzfristig hatten wir dann beschlossen, dass wir mit dem Fahrrad nach Granby fahren wollten. Die nicht vorhandene Luftpumpe hat uns leider einen Strich durch die Rechnung gemacht. Wir haben zwei Luftpumpen, wobei eine in dem Truck meines Gastvaters sein sollte und eine hier. Was soll man sagen? Beide Pumpen waren im Truck meines Gastvaters. So sind wir beide zu dem Fahrradhändler geradelt, wo wir meine Reifen aufgepumpt haben, und haben anschließend nur eine kleine Tour durch Waterloo gemacht. Im Nachhinein war dies vielleicht sogar besser, da es wirklich warm war und es eine gute Strecke ist, nach Granby zu radeln. Anstelle des Fahrrads haben wir das Auto genommen und haben den Schlüssel abgeliefert. Im Anschluss gab es das erste Mal Eis in diesem Jahr. Also nicht das erste Mal Eis, aber das erste Mal Eis in einer Eisdiele. Hier ist Softeis extrem populär. 

Am Sonntag war ich den Vormittag alleine Zuhause, weshalb ich mir dachte, dass ich mein Gesicht ja ein wenig in der Sonne halten könnte, damit sich mein Hautbild verbessert. Ehm ja, das hat mit einem fetten Sonnenbrand geendet. Den restlichen Tag habe ich die Sonne folglich gemieden und bin nur noch mit einer Cap rausgegangen. Am Abend hat Lilli mir noch Eis vorbeigebracht. 

In der Nacht von Sonntag auf Montag bin ich um 3 Uhr aufgewacht und war so: Irgendwie fühlt sich mein Auge komisch an. Daraufhin habe ich das Licht eingeschaltet und festgestellt, dass mein Gesicht und vor allem mein linkes Auge extrem angeschwollen waren. Joa, also meine Haut war in den folgenden Tagen wirklich erste Sahne, mein Gesicht aber schön rot. 

Sonntag 26°C, Dienstag Schnee. Richtig gelesen, Schnee. Ich bin nämlich Dienstag morgen aufgewacht, habe meine Vorhänge aufgemacht und was seh ich? Schnee. Bienvenue au Québec würd ich sagen. Zum Glück ist der Schnee aber nicht liegen geblieben, was mich wirklich erleichtert hat. 

Der Rest der Woche bestand, wie gewöhnlich, aus Schule, Sport und Hausaufgaben. Einzig gute war, dass wir den halben Schultag am Freitag gefehlt haben, da wir zum Strand nach Cowansville gefahren sind, um dort Müll zu sammeln. Zusammen mit meinen Freunden hat das echt Spaß gemacht. Wir haben wirklich eine Varietät an Sachen gefunden. Von Ketchupflaschen, über Sweatshirts, bis hin zu Kartoffeln. Nach der Arbeit haben wir noch etwas Basketball gespielt, ehe wir wieder zurück zur Schule sind. 

Am Samstag war es endlich soweit und wir waren Prom dress shoppen in Sherbrooke. In meinem Kopf war ich davon überzeugt, dass mein Kleid dunkellila werden wird, was es dann schlussendlich doch nicht geworden ist. Der Prozess des Aussuchens hat auch nicht so lange gedauert wie erwartet. Das Kleid, welches ich ausgesucht habe, war das dritte, welches ich anprobiert habe und ist in einem navy blue. Ich war direkt verliebt und nachdem ich einen Anruf nach Hause nach Deutschland getätigt habe, um sicher zu stellen, dass alles okay geht. Anschließend wurde mein Kleid noch abgesteckt, da es, wer hätte es erwartet, deutlich zu lang war. Auf dem Rückweg ging es nochmal beim Costco vorbei und wieder zuhause habe ich mich an meine Schularbeiten gemacht.

Am Abend ist auch noch Lilli vorbeigekommen, um an unserem Projekt für Contemp zu arbeiten. Ich hatte tatsächlich recht viel für die Schule zu tun, weshalb der Sonntag gleich mit drauf gegangen ist. 

Die Woche war, wie meistens, wieder recht träge. Was soll man sagen, es ist halt Schule. 

Etwas, was ich sehr cool finde, ist, dass der Kunstunterricht hier viel interessanter ist als zu Hause, simply, weil wir mehr mit unterschiedlichen Materialien arbeiten. So haben wir zum Beispiel gerade unsere Holzboxen fertiggestellt, wozu wir in den Woodroom gegangen sind, wo wir die Holzstücke ausgeschnitten haben und schließlich alles zusammengesetzt haben. 

Am Samstag sind meine Gastschwester und ich zusammen nach Sherbrooke mein Kleid abzuholen, ich habe mich riesig gefreut. Die Länge und die Träger sind perfekt und ich kann es kaum erwarten, dass wir endlich unseren Prom haben, auch wenn dieser gleichzeitig das Ende bedeutet. Gegen Mittag haben Lilli und ich uns auf dem Sportplatz, hier in Waterloo, getroffen, da ich etwas an meinen Sprints arbeiten wollte. Irgendwann haben meine Schienbeine angefangen weh zu tun und wir waren beide komplett fertig, weshalb wir nach Hause gegangen sind. Zuhause habe ich mich dann fertig gemacht und bin dann ab zu Lilli, da ich bei ihr übernachtet habe.

Für den Abend war auch noch eine andere Freundin da und es war sau witzig. Ich weiss nicht, ob ihr das Spiel What do you meme kennt, aber einfach nur die Bilder ohne Kontext sind sau witzig. Tatsächlich sind wir recht früh schlafen gegangen, was ich begrüßt habe, da ich am Morgen bereits um 6:30 wach war. Ich liebe meinen Schlafrhythmus.

Sonntag morgen haben wir dann zusammen gefrühstückt und gegen 11 wurde ich von meinem Gastvater abgeholt, da wir nach Montreal gefahren sind. Meine Gasteltern haben auf Marketplace einen Stuhl gekauft, welchen sie abgeholt haben. Danach sind wir was essen und haben uns dazu entschieden ins Planetarium zu gehen, was ich begrüßt habe, da ich es liebe, ins Planetarium zu gehen. Da die Show erst um 16 Uhr anfangen sollte, sind wir vorher noch kurz zu Costco. Was mich extrem irritiert hat, war, dass er einmal komplett spiegelverkehrt war. Normalerweise ist Costco überall gleich. Egal bei welchem man ist, es ist alles an gleicher Stelle. Pünktlich um vier waren wir schließlich im Planetarium und auch, wenn die Show auf Französisch war, habe ich tatsächlich recht viel verstanden. Auch, wenn der Tag ganz schön war, war dieser auch anstrengend, weshalb ich mich echt auf mein Bett heute Abend freue. 

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